Ein vergilbter oder abgenutzter Heizkörper stört die Optik des gesamten Raumes. Besonders Rippenheizkörper, wie sie häufig in älteren Gebäuden zu finden sind, zeigen mit der Zeit deutliche Gebrauchsspuren.
Wer einen solchen Heizkörper weiß lackieren möchte, kann dies mit dem richtigen Vorgehen problemlos selbst erledigen und dabei ein optisch überzeugendes Ergebnis erzielen.
Die folgende Anleitung zeigt in vier Schritten, wie Sie einen Rippenheizkörper professionell lackieren können.
Was ist beim Lackieren von Rippenheizkörpern zu beachten?
Im Vergleich zu modernen Flachheizkörpern erfordern Rippenheizkörper deutlich mehr Sorgfalt bei der Vorbereitung und Lackierung. Grund dafür sind ihre Bauweise und Oberflächenstruktur:
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Enge Zwischenräume, die schwer zugänglich sind
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Gebogene Rippenformen, die ungleichmäßige Flächen schaffen
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Stärkere Staub- und Schmutzansammlungen
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Höherer Material- und Zeitaufwand beim Heizkörper lackieren
Wer einen Rippenheizkörper lackieren möchte, sollte sich deshalb auf eine sorgfältige und geduldige Arbeitsweise einstellen. Mit den richtigen Werkzeugen ist aber auch diese Aufgabe gut zu meistern.
1. Arbeitsumfeld vorbereiten - Abdecken, Abkleben, Schützen
Bevor ein Heizkörper lackiert wird, ist es wichtig, die Umgebung gründlich zu schützen. Gerade bei Rippenheizkörpern mit vielen Zwischenräumen kommt es leicht zu Spritzern und Tropfen.
Benötigte Materialien:
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Abdeckfolie oder Malervlies
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Goldband für präzise Farbkanten
Bevor der Heizkörper lackiert werden kann, sollte der Bereich rundherum sorgfältig geschützt werden. Der Boden wird mit Malervlies oder Abdeckfolie großzügig ausgelegt, um Lacktropfen auf dem Boden zu vermeiden.
Rohre, Ventile und angrenzende Wandflächen werden mit Goldband abgeklebt. Das Klebeband sollte sorgfältig angedrückt werden, um Lackunterläufe zu verhindern.
Um sich vor Staub und Lösungsmitteldämpfen zu schützen, empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen und einer Atemschutzmaske.
Wer auf Nummer sicher gehen will, verwendet eine großzügige Abdeckung, die auch Spritzer außerhalb des direkten Arbeitsbereichs auffängt.
2. Heizkörper reinigen und anschleifen – die richtige Vorbereitung
Damit der Lack gut haftet, muss die Oberfläche sauber, fettfrei und leicht angeraut sein. Dies gilt besonders für Rippenheizkörper, deren Rippenzwischenräume sich mit der Zeit stark zusetzen können.
Erforderliche Utensilien:
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Metallreiniger oder Entfetter
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Schleifpapier (Körnung 240)
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Schleifvlies für schwer erreichbare Stellen
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Mikrofasertücher oder Reinigungstücher
Damit der Lack auf dem Rippenheizkörper gut haftet, muss die Oberfläche vollständig von Staub, Schmutz und Fett befreit werden. Hierzu eignet sich ein spezieller Metallreiniger, der mit einem Mikrofasertuch aufgetragen wird.
Nach der Reinigung wird der Heizkörper mit Schleifpapier leicht angeschliffen, um die Haftung des Lacks zu verbessern. Für schwer zugängliche Zwischenräume, wie sie bei Rippenheizkörpern besonders häufig vorkommen, ist Schleifvlies ideal.
Abschließend wird der gesamte Heizkörper noch einmal feucht abgewischt, um Schleifstaub vollständig zu entfernen. Falls Roststellen sichtbar sind, müssen diese gründlich mit Drahtbürste oder Schleifpapier entfernt werden, um ein dauerhaft haltbares Ergebnis zu erzielen.
Hinweis: Roststellen sollten vollständig entfernt werden, beispielsweise mit Schleifpapier oder einer Drahtbürste, da Lack auf rostigem Untergrund nicht dauerhaft haftet.
3. Heizkörper lackieren – gleichmäßig und sorgfältig
Sobald der Heizkörper sauber und angeschliffen ist, kann der Lack aufgetragen werden. Besonders bei Rippenheizkörpern empfiehlt sich eine Kombination aus Pinsel und Walze, um sowohl enge Zwischenräume als auch größere Flächen gleichmäßig zu bearbeiten.
Benötigte Werkzeuge:
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Heizkörperlack (weiß, hitzebeständig)
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Rundpinsel für Ecken und Rippenzwischenräume
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Schaumstoffwalze für glatte Bereiche
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Farbwanne und Rührstab
Vor dem Lackieren wird der Heizkörperlack mit einem Rührstab sorgfältig aufgemischt, um eine gleichmäßige Konsistenz zu gewährleisten. Anschließend werden zunächst die schwer zugänglichen Rippenbereiche mit einem Rundpinsel lackiert.
Dabei empfiehlt es sich, von innen nach außen zu arbeiten, um Überlappungen und Nasen zu vermeiden. Größere und gut erreichbare Flächen des Heizkörpers werden mit einer feinporigen Schaumstoffwalze gleichmäßig und streifenfrei gestrichen.
Wichtig ist, den Lack in dünnen Schichten aufzutragen. So trocknet er schneller und verläuft nicht in die engen Zwischenräume. Nach Herstellerangaben sollte die erste Schicht gründlich trocknen, bevor, falls nötig, eine zweite aufgetragen wird.
Empfehlung: Der Heizkörper sollte während der Lackierung ausgeschaltet sein. Eine Raumtemperatur von 15–20°C ist ideal für eine gleichmäßige Trocknung.
4. Nachbereitung und Kontrolle – für ein perfektes Ergebnis
Nach dem Heizkörper lackieren ist es wichtig, das Arbeitsumfeld sauber zu verlassen und den Anstrich zu kontrollieren, bevor der Lack vollständig durchgetrocknet ist.
Erforderliche Hilfsmittel:
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Müllsäcke für Abdeckmaterialien und gebrauchte Werkzeuge
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Glasschaber zur Entfernung von Farbnasen an Glasflächen
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Feuchte Reinigungstücher
Nachdem der Lack aufgetragen ist, wird das Klebeband vorsichtig entfernt, noch bevor die Farbe vollständig durchgetrocknet ist. So entstehen besonders saubere Farbkanten ohne Abplatzen.
Eventuell verwendete Werkzeuge wie Pinsel oder Walzen werden je nach Lacktyp entweder mit Wasser (bei wasserbasierten Lacken) oder mit Verdünner (bei lösemittelhaltigen Lacken) gereinigt oder entsorgt.
Farbnasen oder Unebenheiten am Heizkörper können, solange der Lack noch leicht feucht ist, mit einem feinen Pinsel oder Schaber nachgearbeitet werden.
Tipp: Farbspritzer auf angrenzenden Oberflächen lassen sich am besten sofort entfernen, bevor sie eintrocknen.
Zusätzliche Hinweise für Rippenheizkörper
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Bei besonders engen Zwischenräumen lohnt sich der Einsatz von langen, schmalen Pinseln
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Von innen nach außen lackieren, um eine bessere Übersicht und Kontrolle zu behalten
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Bei stark vergilbten Flächen sind zwei bis drei Lackschichten nötig, mit ausreichend Trocknungszeit dazwischen
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Für ein besonders ebenmäßiges Finish kann zwischen den Schichten leicht angeschliffen werden
Fazit: Heizkörper lackieren – Mehr Aufwand bei Rippen, aber lohnenswert
Heizkörper lackieren, insbesondere einen Rippenheizkörper weiß zu lackieren, erfordert eine sorgfältige Vorbereitung, das passende Werkzeug und Geduld.
Die spezielle Bauform mit ihren vielen Kanten und Zwischenräumen macht die Arbeit zwar aufwendiger, das Ergebnis ist jedoch ein optisch neuwertiger Heizkörper, der wieder perfekt ins Raumkonzept passt.
Mit den hier beschriebenen Schritten gelingt eine dauerhaft haltbare und gleichmäßige Lackierung, die den Heizkörper nicht nur schützt, sondern auch optisch deutlich aufwertet.